TATblatt


Aktionen gegen die österreichische Rechts-Rechtsextrem-Regierung
INTERNATIONAL
(wie immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
 


Überraschende Besichtigung in Montreal

Mittwoch, den 16. Februar, gegen 19:00 erfuhren wir von der überraschenden Besichtigung Montreals durch Haiders. Der FPÖ-Leader übernachtete in Ritz-Carlton, einem der teuersten Hotels der Stadt (250 Can$ pro Nacht). Eine spontane telefonische Kette schaffte es in letzter Minute, ungefähr 30 bis 50 Leute um 20:00 vor den Türen des Hotels zu versammeln. Wir blieben ein paar Minuten draußen und warnten die KundInnen vor der Präsenz Haiders im Hotel. Dann fragten wir, wo Haider sei, und nach seiner Zimmernummer. Nach Aussagen des Hotelpersonals war er nicht da.
Wir haben nach ZeugInnen verlangt und gesagt, wir würden in der Halle bleiben, bis wir diese Informationen kriegen. Das Hotel fürchtete um seine KundInnen und seinen Ruf und zeigte uns das Unterschriftsbuch.
Wir blieben ungefähr 30 Minuten in der Eingangshalle, andere DemonstrantInnen waren immer noch draußen. Die Polizei kam und hat, wie immer, nach den Veranwortlichen gefragt. Eine Undercover-Polizistin der Polizei Montreal (SPCUM) wurde entdeckt. Sie rannte schnell zu ihrem Auto, gefolgt von ein paar DemonstrantInnen. Um 22:00 war die Demo zu Ende. Stickers wurden auf die Türen des Hotels geklebt und draußen Plakate aufgestellt.

Montreal, Samstag den 19. Februar 2000

Vor dem österreichischen Konsulat in Montreal wurde eine Versammlung gegen den demokratischen Faschismus in Öesterreich organisiert. Um 15:00 versammelten sich ungefähr 30 Leute vor dem Konsulat in dem bürgerlischen Viertel im Westen Montreals. Die Leute riefen haben Antifa-Slogans, andere verteilten Flugblätter. Alles war ruhig und die Polizei kaum zu sehen. Zwei Autos von der GRC (Gendarmerie Royale Canadienne) befanden sich auf die andere Seite der Straße. Die GRC ging kurz durch die Dermonstration. Der Rest der Polizei versteckte sich in den Nebenstraßen.
Also, als alles ruhig war musste die Polizei die Versammlung provozieren, indem drei Polizeiautos sehr langsam vor die Demo fuhren. Ungefähr zehn Leute hielten diese Autos an. Ein Junge stellte sich vor die Autos und wurde fast umgefahren. Danach gab es ein Gespräch über die Lage in Österreich und die internationale Mobilisierung. In diesem Moment wurde ein Teil der Eingangstür beschädigt. Sofort rannten Anti-Riot-PolizistInnen vor die Tür und an jede Straßenecke. Es gab viel mehr PolizistInnen als DemonstrantInnen. Die Versammlung löste sich in kleine Gruppe auf, die von acht bis neun Polizeiautos verfolgt wurden. PolizistInnen waren auch in der U-Bahn-Haltestelle. Glücklicherweise wurde niemand verhaftet. Die Polizei hat wieder einmal gezeigt, dass sie den Reichen und Faschisten dient.

RESISTANCE!
ein Bericht aus Marseille

Ich befinde mich schon seit längerer Zeit in Marseille und möchte anmerken, dass heute, am 19.2 einige hundert Menschen gegen die Österreichische Regierung demonstrierten, wobei letztendlich die Türe des Ö-Generalkonsulats leicht beschädigt und ein heimatliches Wappen neben selbiger zerstört wurde. Die Manifestation war im Wesentlichen von den gleichen Assoziationen wie in Paris getragen, der Anteil an nicht mehr jungen organisierten Syndikalistinnen schien mir hoch. Ich möchte deutlich darauf hinweisen, dass sich die Leute der Heuchlerei der EU, sowie im Besonderen von Seiten der französischen Konservativen und ihres Präsidenten bewusst sind und ihre Kritik auch der ehemaligen Ö-Regierung, die Unterstützung vor allem einem prinzipiell antiimperialistischen Widerstand gilt. Zum Thema Globalisierung tut sich da übrigens einiges in Bangkok und überhaupt.

Solidarité



mehr zum Widerstand gegen die österreichische Rechts-Rechtsextrem-Koalition
sowie weitere Beiträge zu Rassismus in Österreich und diverse andere Artikel aus aktuellen und älteren TATblatt-Ausgaben siehe Inhaltsübersicht auf der
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aus: TATblatt nr. +134  (5/2000) vom 24. februar 2000
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