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Die Jugendorganisation des rechtsextremen Vlaams Blok (VB) kündigt auf ihrer Homepage an, ihre heurige "Sommeruniversität" vom 2. bis zum 12. Juli im Tiroler Lechtal abhalten zu wollen. Als Referent fungiert u.a. der Olympia-Burschenschafter und FPÖ-Kandidat bei den Wiener Gemeinderatswahlen, Matthias Konschill, der in seiner Funktion als "Kader" der FP-Jugendorganisation über "nationalistische Jugendarbeit" Auskunft geben soll. Aber auch Andreas Mölzer, der auf der Homepage der flämischen Recken als "Kulturminister in Kärnten" vorgestellt wird, darf seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen und über "nationalistische Kulturarbeit" in Österreich schwadronieren.

Das deutsche Innenministerium attestiert den flämischen NationalistInnen bisher Kontakte zur Deutschen Volksunion, den Republikanern und der NPD. Eine Aufzählung in die sich die FPÖ offenbar bruchlos integrieren lässt. Die Kontakte zur FPÖ wurden über deren burschenschaftliches Vor- und Umfeld hergestellt. So besuchte im Sommer 2000 eine schmissige Delegation der Olympia, samt medialem Beistand durch ein "Zur Zeit"-Redaktionsteam führende Kader des Vlaams Block. Umgekehrt besuchte die VB-Politikerin Ingrid Verachtert das letztjährige Sommerfest der "Zur Zeit".
Quelle: DÖW

Am Donnerstag dem 21. Juni luden die laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes rechtsextreme "Österreichischen Landsmannschaft" und der "Wiener Korporationsrings" zur Sonnwendwendfeier am Cobenzl in Wien. Dem Ruf folgten nicht nur zahlreiche Burschenschafter und FPÖ-Politiker, auch der wegen "guter Führung" auf Bewährung freigelassene Gottfried Küssel soll anwesend gewesen sein.

Die Festrede bei der Veranstaltung durfte der Ehrengast Küssel diesmal aber nicht halten, so blieb es FPÖ-Volksanwalt Ewald Stadler überlassen "in unseren Bünden für eine Veredelung des Menschen einzutreten". Neben der "Veredelung des Menschen" sinnierte Stadler auch, "wenn unser Volk eine Zukunft haben möchte", sollten wir "uns wieder zur Familie und Mehrkindfamilie bekennen."

Der ehemalige Vize-Stadtschulratspräsident und Wiener FPÖ-Gemeinderat Herbert Rudolph, ebenfalls bei der Feier am Cobenzl anwesend, fand Stadlers Rede "anlassbezogen und passend", nur den Part über Israel "zu stark visionär". Der völkische Visionär Stadler warnte bei der Veranstaltung auch davor, den "Nahost-Konflikt zu europäisieren", was eine logische Folge eines von Stadler herbeihalluziniertem EU-Beitritts Israels wäre.
Quelle: Falter
 

aus TATblatt Nr. +169 vom 29. Juni 2001
 
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