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Zum Stand der Repression nach dem G8-Gipfel in Genua:

Freilassung von 10 Gefangenen, neue Razzien und Festnahmen

Berliner Infogruppe der Genuagefangenen

Am 1. September entschied ein Haftrichter in Genua, zehn deutsche Gefangene freizulassen. Ein weiterer deutscher Gefangener wurde in Hausarrest überstellt. Somit sind seit den Protesten in Genua noch fünf Gefangene in Haft, zwei weitere Leute in Hausarrest.

In der Nacht auf 18. September wurden in verschiedenen Städten Italiens Razzien durchgeführt. Mindestens 60 Personen wurden bei den Durchsuchungen in Wohnungen und besetzten Häusern festgenommen. Die Razzien wurden von vermummten ZivilbeamtInnen, BeamtInnen der politischen Polizei DIGOS und paramilitärischen Polizeieinheiten durchgeführt. In Mailand wurde ein bekanntes besetztes Haus gestürmt, die Einrichtung verwüstet, Papiermaterialien beschlagnahmt und zwölf Personen festgenommen. Gegen zwei Festgenommene in Mailand soll wegen "subversiver Organisation" ermittelt werden. Die Gründe sind noch nicht im Einzelnen bekannt, sie sind aber unter anderem auf angeblich versuchte Bombenanschläge auf die Basilika di sant Ambrogio in Mailand (28.06.00) und auf den Mailänder Dom (18.12.00) zurückzuführen.

Ein deutscher Gefangener (Björn), der 70 km außerhalb von Genua im Hausarrest sitzt, hat sich im Hausarrest eine E-Mmail-Adresse eingerichtet, auf der er gern Post bekommen möchte. Die Adresse ist info_finale@email.com.

Die Infogruppe Berlin der Genuagefangenen ist telefonisch unter 0162-8033240 zu erreichen; per Post unter Genuagefangene, c/o Infoladen Daneben, Liebigstraße 34, 10247 Berlin. Per E-Mail: genua.presse@uni.de.

Informationen im Internet:

>>>http://www.italy.indymedia.org
>>>http://www.nadir.org
>>>http://www.no-racism.net/nobordertour

aus TATblatt Nr. +174 vom 20.September 2001

 
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