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Der Widerstand geht weiter...

Teil 3

Ein kurzer Überblick über die Gegenmobilisierung während der spanischen EU-Präsidentschaft.

TATblatt

Am 24. und 25. November 2001 fand in Zargoza ein Treffen verschiedener Kollektive und Gruppen mit dem Ziel gemeinsame Gegenstrategien zur spanischen EU-Ratschaft zu entwickeln statt. 400 Personen aus ganz Spanien beteiligten sich an Arbeitsgruppen und entwickelten gemeinsam Schwerpunkte der Gegenmobiliserung unter dem Motto: Gegen das Europa des Kapitals und des Krieges, Globalisieren wir den Widerstand. EINE ANDERE WELT IST MÖGLICH (Contra la Europa del Capital y la guerra, Globalicemos las Resistencias. OTRO MUNDO ES POSIBLE)

Für die Ministerkonferenz am 15. und 16. März in Barcelona und 21. und 22. Juni in Sevilla wurden bundesweite Kampagnen beschlossen, alle weiteren Gegenaktivitäten werden von lokalen Gruppen organisiert.

Während des Treffens bildeten sich 7 Arbeitsgruppen mit den folgenden Schwerpunkten: Immigration, Bildung, International, Antimilitarismus, Finanzinstitutionen und alternative Wirtschaftsmodelle, Feministinnen gegen die neoliberale Globalisierung, Ökologie und Agroökologie/Ernährung.

Hier ein kurzer Überblick über die Gegenmobilisierung während der spanischen EU-Präsidentschaft.

 

15.-16. März, Barcelona:
EU Rat der Regierungschefs

Neben der Abschlusskonferenz im Juni in Sevilla hat Spanien zusätzlich noch ein zweites Treffen der Regierungschefs organisiert. Hier geht es vor allem um die wirtschaftspolitischen Vorhaben die unter der Umsetzung der "Strategie von Lissabon" laufen.

9. März: Reclaim the Street Party

11.3.-14.3. Gegengipfel:
Veranstaltungen zu soziale Ausgrenzung, Privatisierung und Immigration im Zusammenhang mit der EU-Politik.

Freitag, 15.3.
Autonome Gruppen rufen zu dezentralen Aktionen in Barcelona und Umgebung auf.

 

Samstag, 16.3.
Alternativen zur EU:

5 Workshops zu folgenden Themen stattfinden sind geplant (Schwerpunkt sind die sozialen Kämpfe und Bewegungen im jeweiligen Bereich):

1. Privatisierungen, Öffentliche Dienste, Deregulierung
2. Financial Question
3. Bildung
4. Hausbesetzungen
5. Lateinamerika (Argentinien)

Des weiteren wird es einen runden Tisch mit VertreterInnen verschiedener sozialer Bewegungen, eine festliche Demonstration und ein Musikfestival geben.

Informationen:
Email-Adresse für allgemeine Informationen: infoUE@pangea.org
Offizielle Seite der spanische EU-Präsitentschaft: >>>www.ue2002.es
Seite der Campanya contra l'europa del capital: >>>www.antiue.net
Internationale Mobilisierungsseite: >>>www.eu-bcn.chatsubo.org
und: >>>http://barcelona.indymedia.org

 

17.-19. März, Salamanca: EU-Kultusministergipfel

In Salamanca, der aktuellen europäischen Kulturhauptstadt wird während des EU-Gipfels ein großes "Sozialforum gegen die EU-Kultur- und Bildungspolitik" vorbereitet. Die breite Mobilisierung gegen das Universitätsorganisationsgesetz LOU organisiert drei große Demonstrationen am 17., 18. und 19. März.

http://int-protest-action.tripod.com
http://www.geocities.com/observaglobal
http://antilou.nukien.com

22.-23. März, Saragossa: Treffen der EU Kriegsminister

Mobilisiert wird für Demos, Aktionen zivilen Ungehorsams und ein antimilitaristisches Forum. Saragossa wurde nicht umsonst für diesen Gipfel ausgewählt. Hier ist die größte Militärakademie, in der auch schon zahlreiche Militärs aus südamerikanischen Diktaturen ausgebildet wurden. Über 30% des Gebietes um Saragossa werden für Militärzwecke genutzt. In der Gegend werden Nuklearwaffen mit niedriger Strahlung getestet. Es gibt aber auch eine lange antimilitaristische Tradition. Die Gruppen vor Ort wollen eine Mobilisierung und ein Forum vorbereiten. Sie erhoffen sich internationale Beteiligung. Die Ausgangsbasis sind horizontale Organisationsform und anti-militaristische Position. Es soll über den Diskurs des "Nein zum Krieg und Ja zum Frieden" hinaus gegangen und verstärkt auf die verschiedene Unterdrückungsverhältnisse hingewiesen werden. Militarisierte soziale Konflikte sollen als Konflikte betrachtet werden, über die die Kontrolle von Naturresourcen oder über geopolitisch strategische Regionen gesichert werden, als Management der Krise des Kapitalismus, oder Repression gegen Menschen, die Autonomie und Selbstbestimmung anstreben. Bei den Protesten wird auf zivilen Ungehorsam als Aktionsform gesetzt.

12.-14. April, Oviedo:

ECOFIN (Finanzminister und europäische Zentralbank)
Infos (auf spanisch) laufend bei Asturies Contrainfos
>>>http://www.sindominio.net/ac

17.-18. Mai, Madrid:

Lateinamerikagipfel mit lateinamerikanischen Staatschefs

Themen der Gegenmobilisierung wird vor allem das Free Trade Area of Americas (FTAA, auf Spanisch ALCA), ein internationales Abkommen über die Schaffung eines Freihandelsraumes auf den amerikanischen Kontinenten (mit Ausnahme Kubas). Proteste gegen das FTAA werden meist mit Protesten gegen den Plan Colombia und den Plan Pueblo Panama verbunden, die auf militärischer Ebene die Voraussetzungen schaffen und Ressourcen sichern sollen. Nach Madrid mobilisiert unter anderem das Solidaritätskomitee mit Chiapas.

http://chiapas.pangea.org
http://www.stopftaa.org
http://www.no-racism.net/global

22.-23. Juni, Sevilla

EU Rat - Regierungschefs

Große Abschlusskonferenz und Höhepunkt der Gegenmobilisierung.

 

weitere Informationen:
austria.indymedia.org
barcelona.indymedia.org
www.pangea.org/mrg/entrada.htm

aus TATblatt Nr. +182 vom 21.Februar 2002

 
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