tatblatt.net __

 

     
     
    Nette AMS-BeraterInnen.

Im Arbeitsamt Dresdnerstraße haben sich Anfang des Jahres zusätzliche MitarbeiterInnen aus Oberösterreich breit und bereits auch entsprechend unbeliebt gemacht. Die neuen, rauheren Sitten aus Oberösterreich als erste spüren durften sogenannte "KundInnen" des AMS: So schaffte es eine Kollegin aus Oberösterreich bereits am dritten Arbeitstag, einer Klientin mit Entzug ihres Anspruches zu drohen, weil diese gemeinsam mit ihrem Kind beim Arbeitsamt aufgetaucht wäre. Die Tatsache nämlich, dass diese mit Kind auftauchen müsse, also keine andere Betreuungsmöglichkeit habe, beweise ja geradezu, dass die betroffene "Kundin" dem Arbeitsmarkt nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehe und somit die gesetzlichen Voraussetzungen für den Erhalt des Arbeitslosengeldes nicht erfülle. Die Drohung mit der Bezugseinstellung wurde nach Intervention einer anderen Mitarbeiterin (des AMS-Wien) in eine Art Verwarnung umgewandelt: Gestrichen werde erst, wenn dies abermals vorkomme...
Die derart düpierten oberösterreichischen AMS-"KollegInnen" wechselten schließlich die Zielgruppe: Statt ausschließlich gegen "KundInnen" gehen sie jetzt gegen andere KollegInnen vor. Zu spüren bekam das eine AMS-Mitarbeiterin, die es in der Semesterferienwoche wagte, ihr Kind mit zum Arbeitsplatz zu nehmen. In einer Dienststellenbesprechung wurde die Frage aufgeworfen, ob eine derartige Praxis überhaupt als "Arbeit" bezeichnet werden könne, da ja die Kollegin ständig durch ihr Kind abgelenkt sei. Dies sei überhaupt von Bedeutung, da ja viele KollegInnen während der Dienstzeit unauffindbar und somit nicht am Arbeitsplatz seien. Es gäbe da etwa eine Liste jener Personen, die um 8 Uhr 20 nicht an ihrem Arbeitsplatz gewesen seien und daher den Betrieb gestört hätten. Der Grund für die Abwesenheit war schnell eruiert: Die betreffenden KollegInnen unterliegen einer Gleitzeitregelung. Die Stimmung unter der "KollegInnenschaft" kocht.
Dieser Artikel enthält keine wie auch immer gearteten Gewaltaufrufe gegen MitarbeiterInnen des AMS-Oberösterreich!
     

aus TATblatt Nr. +207, Februar 2004.

>>TATblatt-Homepage  

©TATblatt, 2004
Alle Rechte vorbehalten

Nachdruck, auch auszugsweise, nur in linken alternativen Medien ohne weiteres gestattet (Quellenangabe und Belegexemplar erbeten)!

In allen anderen Fällen Nachdruck nur mit Genehmigung der Medieninhaberin (siehe Impressum).