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    Kurzmeldungen:

Kurzmeldungen Antifa:

Drei mal verurteilt und ein mal ermittelt.

Mitte Januar sind in Tirol fünf junge Männer im Alter von 18-26 Jahren zu bedingten Haftstrafen von insgesamt 41 Monaten verurteilt worden. Sie sollen zwischen 1999 und 2002 einschlägige CD's und Bilder besessen, verbreitet und auch öffentlich abgespielt, Nazi-Parolen gerufen sowie Nazi Propaganda gesammelt haben.
Ende Januar wurde ein junger Wiener wegen Verhetzung zu 500 Euro Geldbuße verurteilt. Er hat auf seiner Homepage rassistische Sprüche veröffentlicht.
Anfang Februar fand in Graz ein Prozess gegen 9 junge Männer wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung. Vorgeworfen wurde ihnen vor allem CDs, Hakenkreuzfahnen, Videos, Aufkleber und anderes Propagandamaterial besessen und weitergegeben zu haben sowie Naziparolen gerufen und Bombenbauanleitungen besessen zu haben. Außerdem sollen sie in mindestens einem Fall einen Menschen mit dunkler Hautfarbe beschimpft und bedroht haben. Einige der Angeklagten haben bis zu sechs einschlägige Vorstrafen.
Ein Angeklagter wurde freigesprochen, die anderen 8 zu teilbedingten Haftstrafen von 4 bis 24 Monaten sowie Geldstrafen verurteilt.
Zwei bis drei Monaten sollen laut Staatsanwaltschaft die Voruntersuchungen gegen 24 Osttiroler Jugendliche im Alter von 14 bis 26 Jahren noch dauern. Eingeleitet wurden die Untersuchungen im Herbst 2003, als nach einer Razzia in Matrei Nazi-Devotionalien, neonazistische CD's  und eine Waffe beschlagnahmt wurden.
Quelle: div. tagesaktuelle Medien

KZ-Gedenkstätte geschändet.

In der Nacht auf den 19. Januar 2004 wurde bei der KZ-Gedenkstätte in Hinterbrühl in der Nähe von Mödling eine Gedenktafel umgesägt und ein Gedenkstein besprüht.
In Hinterbrühl befand sich ein Nebenlager des KZ Mauthausen, in dem Zwangsarbeiter für die Rüstungsindustrie zur Arbeit gezwungen wurden. Wie viele Menschen in diesem Lager ermordet wurden ist unklar; kurz vor der Befreiung durch die Rote Armee wurden von der SS noch 50 Insassen ermordet.
Dem Lager Mauthausen, das ursprünglich als Lager für männliche Häftlinge eröffnet wurde, unterstanden insgesamt 62 sog. "Außenkommandos"/Nebenlager, davon wurden in mindestens 5 ausschließlich Frauen, in einem Kinder, Frauen und Männer gefangen gehalten. Insgesamt wurden in Mauthausen mit seinen Nebenlagern 113 575 Menschen ermordet.
Erst nachdem in den 80ern SchülerInnen aus Baden die braune Vergangenheit der Hinterbrühl thematisierten wurde das kollektive Verdrängen gebrochen. Es bildete sich eine Initiative zur Errichtung einer Gedenkstätte, die sich erst gegen die ablehnende Stimmung in der Bevölkerung durchsetzen musste, bevor die Gedenkstätte errichtet werden konnte.
Ein Grund für die Ablehnung der KZ-Gedenkstätte war, dass ein Verfall der Grundstückspreise befürchtet wurde - die Gegend um die Gedenkstätte ist eine Villengegend, in der solch Prominenz wie Thomas Prinzhorn (FPÖ) residiert.
Quelle: Indymedia.at, "Die nationalsozialistischen Lager", Gudrun Schwarz

Rechtsextremer Übergriff.

In Braunau kam es am 30. Januar 2004 zu einer Störaktion von rund 20 Neonazis. Nachdem diese geschlossen auf einem alternativen Konzert auftraten, verfolgten sie im Anschluss an das Konzert eine Gruppe KonzertbesucherInnen und verprügelten diese so, dass sie teils erhebliche Verletzungen davontrugen. Bereits vor dem Konzert sollen sie mit "Sieg Heil" Rufen provoziert haben.
Quelle: http://www.kjoe.at/braun


Kurzmeldungen Rassismus:

Verdächtiger Bart.

Ein in Bagdad arbeitender Journalist wurde verhaftet, weil er einen Bart trug. Die irakische Polizei meinte, er sehe wie "ein Israeli" aus. Die US-Besatzung schloß aus dem Bart, er sei möglicherweise "ein Terrorist". Jedenfalls wurde er mit vorgehaltener Schusswaffe auf eine Polizeistation gebracht und in eine dreckige Zelle gesperrt, wo er über Nacht blieb. Danach stellte ein von der US-Besatzung zu ihm gesandter Anwalt fest, daß es keinen Anhaltspunkt für eine Missetat gäbe. Trotzdem wurde er vor ein Gericht gebracht, nur für den Fall "daß er wegen irgendetwas angeklagt würde".


Kurzmeldungen Sozialpolitik:

Umsonstläden.

Als Antwort auf Konsumterror und Wirtschaftskrise haben sich in Deutschland in den letzten beiden Jahren einige Umsonstläden etabliert. Diese werden unentgeltlich betrieben. Jede Person kann dort hingehen und etwas nicht benötigtes abgeben und bis zu drei Stücke mitnehmen. Die Drei-Stück-Regelung wurde deshalb eingeführt, damit sich nicht AltwarenhändlerInnen mit Ware eindecken.
Als Grundlage wurde definiert, daß Menschen geholfen, daß brauchbare Dinge vor dem Müll gerettet und damit das Müllproblem verringert werden soll und daß diese Läden als Selbsthilfeläden als ein Ausdruck von gegenseitiger Hilfe und aktiver Kritik an der Geld-Ware-Beziehungen verstanden werden.
Näheres dazu findet sich in der Ausgabe Jänner 2004 der Zeitschrift Contraste, Monatszeitschrift für Selbstorganisation.
http://www.contraste.org
oder
Contraste
Postfach 10 45 20
D - 69035 Heidelberg


Kurzmeldungen Ökologie:

Gastfreundlicher Burger King.

Gäste eines Burger King in Tryo/Michigan, in den USA wurden von der Ehrlichkeit des Personals schockiert.  Aus dem Lautsprecher wurden Leute an der Theke zum Durchfahren beispielsweise informiert, daß sie keine Whopper bräuchten, weil sie ohnehin zu fett seien, und weiterfahren sollten. Anderen wurde mitgeteilt, daß es kein Cola gäbe, und als sie dann fragten, was es denn gäbe, lautete die Antwort: "Wir haben gar nichts. Weiterfahren".
Ermittlungen der Polizei ergaben, daß sich Unbekannte in die Funkfrequenz des Lautsprechers eingeschalten und von einem offensichtlich nahen Platz aus gesendet hatten.  Der Besitzer der Filiale entschuldigte sich gegenüber den Gästen für die Verwendung des Lautsprechers, nicht jedoch für das minderwertige Essen  bei Burger King.

Kampagne gegen Citigroup erfolgreich.

Ende Jänner gab eine der größten Bankengruppen der Welt, die Citigroup aus den USA, bekannt, daß sie auf Forderungen nach einer Ökologisierung ihrer Geschäftspolitik eingehen wird. Die Citigroup war Ziel einer dreijährigen Kampagne unter Beteiligung des Rainforest Action Network, da die Citigroup zerstörerische Projekte wie kaum eine andere Bank finanzierte.
Die künftigen Richtlinien für die Geschäftspolitik umfassen die Bereiche Klimawandel, illegales Abholzen, gefährdete Ökosysteme und nachhaltige Wirtschaft. Der Druck kam laut dem Generaldirektor der Citigroup, Charles Prince, gleichermaßen von KonsumentInnen, den Gemeinden und verschiedenen AktionärInnen.

Lecker für jeden Tisch.

In Deutschland hat die Fertigfraßindustrie die KonsumentInnen im letzten Jahr mit 311 neuen Packerlsuppen, 584 Feinkostsaucen, 1561 Schokoladen und 2505 neuen alkoholfreien Getränken gesundheitlich attackiert, berichtet die Marktforschungsfirma AC Nielsen. Wichtigste Aggressoren sind Nestle, Unilever, Danone und Kraft. Typische Produkte sind etwa "Knorr Fix für Rahmgemüse", "Maggi Fix für mediterrane Reispfanne" oder "Pfanni Sonntagsknödel".
In Wirklichkeit sind es chemisch immer dieselben Produkte, deren Zusammensetzung sich im wesentlichen nicht ändert. Glutamat, Farbstoffe und Konservierungsmittel sind fester Bestandteil. Vier Fünftel der neuen Markenbezeichnungen überleben das erste Jahr nicht.  Als Markenhilfsmittel wird mit größter Häufigkeit "gesund" eingesetzt, sehr oft mit der Behauptung, bestimmte Krankheiten zu mildern.
Nach Aussage der Geschäftsführerin des Bundesverbandes der deutschen Ernährungsindustrie ist die Lebensmittelherstellung genauso automatisiert und rationalisiert wie die Auto- oder die Elektroindustrie. Wenn wo Menschen arbeiten, dann in der Kontrolle und der Verpackung.
Bei Iglo wird der köstliche Fisch in fertigen, millimetergenauen Blöcken angeliefert und dann in Stücke zersägt, je nachdem was draus werden soll, egal on "Schlemmerfilet" oder "Fischstäbchen".
In der Großküche kommt dieselbe Köstlichkeit auf den Tisch, wie aus dem Supermarktregal. Längst haben die Lebensmittelkonzerne auch die Zulieferungen an die Gastronomie in der Hand, lediglich die Mengen sind andere. Für das Restaurant gibt es Maggi-Suppe im 2,5 Kilo Sack.
Das kleine Ernährungswunder hat dickbäuchige Folgen, denn zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland sind übergewichtig, in den USA noch mehr.
Im Gasthaus gilt übrigens als Verhaltensmaßregel, daß je umfangreicher die Speisekarte ist, desto wahrscheinlicher sind die Zutaten aus der Industrieküche. Dazu klingelt fröhlich die Mikrowelle.

Tourismus killt Nationalparks.

Der Tourismus bedroht die Nationalparks in Thailand. Um die Wirtschaft weiter anzukurbeln, planen die jeweiligen Provinzgouverneure massive Eingriffe in sämtliche 13 Nationalparks. Geplant sind Golfplätze, Nachtsafaris, Seilbahnen, Unterkünfte, Parkplätze und weiteres mehr um weitere Massen an TouristInnen zu den schon bisherigen Massen anzuziehen. UmweltschützerInnen erwarten beispielsweise einen enormen Anstieg der Abgasmengen durch Verkehr und explodierende Müllmengen. An den Beeinträchtigungen für Tiere und Pflanzen besteht ohnehin kein Zweifel. Nach den Ankündigungen für die Projekte hat die Bodenspekulation rund um die Nationalparks neue Impulse erhalten. Die Grundstückspreise sind raketenartig gestiegen.
Quelle: Tourism Investigation & Monitoring Team (t.i.m.-team) des Third World Network, das regelmäßig Berichte über Tourismus, Projekte und Umwelt in Südostasien veröffentlicht. t.i.m.-team unterstützt auch die Kampagne gegen die Flüge der AUA nach Burma.
http://www.twnside.org.sgp/tour.htm
oder E-Mail: timteam2@yahoo.com

Treibjagd zwischen Wandernden.

Vor Weihnachten veranstalteten Jäger mitten unter Wandernden am Harzberg bei Bad Vöslau eine Treibjagd. Eine Spaziergängerin sah sich gefährdet: "An diesem Nachmittag waren viele Leute in dieser Gegend und auf der Straße zur Harzberghütte unterwegs. Plötzlich befand man sich mitten in einer Treibjagd. Jäger standen da, in voller Montur. Ihre Hunde bellten und ich hörte Schüsse neben mir. Das war nicht ungefährlich, außerdem hat es mich geärgert, da Sonntagnachmittag war". Das Jagdgebiet war nicht abgesichert und wurde über den Gehweg ausgedehnt.
"Ich habe zwei Jäger angesprochen. Einer von ihnen hat mir a GoschŽn angŽhängt, worauf ich ihn geschimpft habe", so die bejagte Spaziergängerin. Der Leiter der Treibjagd, Eduard Ceidl, sieht alles anders: "Wir hatten das Gebiet auf alle Fälle gut abgesichert und auf die Jagd aufmerksam gemacht. Wir jagten Wildschweine, da überhörter Bestand besteht. Wir müssen auch sonntags kommen, da viele nur am Wochenende Zeit haben".

Kondomsuppeneinlage.

Die US-Restaurantkette McCormick & Schmick's beendete ein zivilgerichtliches Verfahren einer Kalifornierin mit einem Vergleich. Die Frau klagte, weil sie sich gestresst gefühlt hatte, nachdem sie in ihrer Suppe ein Kondom gefunden hatte. Der Fall sei nun abgeschlossen, so der Konzernsprecher.
Laut der Klägerin begann die Sache damit, daß sie und drei weitere Gäste die Suppen zurückgeschickt hätten, weil sie nicht warm genug waren. Sie war dann vom Kellner unfreundlich behandelt worden. Als sie ihre Suppe aß, entdeckte sie ein gummiartiges Objekt, das sie zunächst für Kalamari oder Shrimps hielt. Sie spuckte das Objekt in eine Schale und entdeckte, daß es ein aufgerolltes Kondom war. "Dann sagte ich Oh Gott und rannte aufs Klo und begann zu Kotzen."
Die Kette startete eine Untersuchung, doch Konzernsprecher Douglas fand keinen Grund, weshalb ein Kondom in die Suppe gelangen konnte.

Affenversuchslabor gescheitert.

Die Cambridge University in England wird auf Pläne für den Bau eines Versuchslabors, in dem Affen verwendet hätten werden sollen, verzichten. Als Begründung gab das Rektorat explodierende Kosten an. Ein wesentlicher Teil der Kostensteigerungen von 16 auf 21 Mio. Euro wurden durch Schutzmaßnahmen gegen zu erwartende Angriffe militanter Tierrechtlerinnen verursacht. Dadurch wäre das Labor ökonomisch völlig untragbar geworden. "Wir können es uns nicht leisten ein Fort Knox zu bauen und zu betreiben", so Vizerektor Tony Minson.
Die Entscheidung ist ein schwerer Schlag für die Tierversuchslobby, allen voran dem notorischen Vivisektor Colin Blakemore und Premierminister Blair, der sich persönlich für das Labor eingesetzt hatte.
Prof. Colin Blakemore vom Medical Research Council, das sich an der Errichtung beteiligt hätte, kündigte an, daß das Geld nun an einem anderen Ort für diese Forschung verwendet würde. Es gibt Gerüchte, daß die Regierung die Forschung nun in das militärische Forschungszentrum der Armee in Porton Down, Grafschaft Wiltshire, verlegen möchte.

Ägypten: Unruhen wegen Mobilfunkmast.

BewohnerInnen zündeten im Jänner mehrere Häuser an und bekämpften ein Großaufgebot der Polizei, um die Installation eines Mobilfunkmastes zu verhindern. Sie zerstörten den noch nicht fertig installierten Mast, drei Häuser, eine Hühnerfarm sowie Fahrzeuge von Polizei und Feuerwehr. Ihrer Meinung nach könnte der Mast, der auf einem Gebäude in landwirtschaftlichem Gebiet aufgestellt werden sollte, Krebs erregende Strahlen aussenden.

Rom: Fahrverbote im Kampf gegen Smog.

Jeden Mittwoch Nachmittag dürfen abwechselnd nur Autos mit geraden oder ungeraden Kennzeichen fahren.
Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Strafe von 68 Euro rechnen. "Seit Tagen ist die Luftverschmutzung Besorgnis erregend. Die Einschränkung des Privatverkehrs ist eine schmerzhafte, aber notwendige Maßnahme", sagte der römische Bürgermeister, Walter Veltroni.
Auch Mailand macht gegen den zunehmenden Smog mobil. Für jede Stunde, in dem man ein Auto im Zentrum parkt, muss man einen Euro zahlen. Bürgermeister Gabriele Albertini denkt außerdem an eine Initiative wie in London, wo Autofahrer ein Ticket für die Einfahrt ins Zentrum kaufen müssen.

Italien: 52 Jäger während Jagdsaison getötet.

Die Jagdsaison 2003/2004 endete mit einer eindeutigen Bilanz: 52 Jäger kamen seit September durch Jagdunfälle ums Leben, wie die Liga für die Abschaffung der Jagd mitteilte.  88 Menschen wurden schwer verletzt. 14 von ihnen hatten selbst nichts mit der Jagd zu tun gehabt, sondern sind im Wald spazieren gegangen oder haben sich zu Hause im Garten aufgehalten.
Der Verein zitierte aus einer Umfrage, in der sich 72 Prozent der ItalienerInnen für ein komplettes Verbot der Jagd ausgesprochen hätten. Die Liga rief die Verantwortlichen zur Beendigung dieser Aktivität auf.
Die Zahl der JägerInnen ist  in Italien in den vergangenen zehn Jahren von 1,5 Millionen auf 700.000 zurückgegangen.

Jäger schießt Sohn.

Am 21. Jänner erschoß ein Jäger in Jacksonville, Florida, seinen 14-jährigen Sohn, weil er dessen Kappe für ein Wildschwein gehalten hatte.

Radfahrboom in Thailand.

In Thailand setzen zahlreiche Gemeinden vehement auf die Verdrängung des Autoverkehrs durch Radfahren. Als Radfahrzentrum gilt Lamphun, die Nachbarstadt von Chiang Mai, das komplett in Smog und Staus untergeht. Dort werden in den nächsten fünf Jahren 33 Kilometer Radwege gebaut, die zum Teil ganze Straßenzüge für den Autoverkehr sperren werden.
Tatsächlich ist Lamphun schon jetzt eine Radfahrhochburg. 44% der Bevölkerung benutzt das Rad für alle Arten von Wegen, auch die Ortspolizei ist mit dem Rad unterwegs, bisher ohne eigene Radwege. Außer Lamphun werden noch weitere 13 Gemeinden ähnlich drastische Maßnahmen treffen, nicht jedoch Bangkok, in dem das größte Chaos herrscht.


Kurzmeldungen Polizei:

Lauscher in der Leitung.

Polizeiangelegenheiten sind in Deutschland im wesentlichen Landessache. Folglich beschließt ein Bundesland nach dem anderen die Überwachung der BürgerInnen. Begonnen hat es 2002 mit Thüringen, wo präventiv abgehört bzw. Faxe, Mails und SMS mitgelesen werden können. Dazu erhält die Polizei dann generell die Befugnis. Schon jetzt ist Deutschland mit 15.000 abgehörten Telefonanschlüssen pro Jahr in der Statistik ganz oben.
In Rheinland-Pfalz ist nun der Einsatz von elektronischen Wanzen und Videokameras in und aus Wohnungen im präventiven Einsatz geplant, in Thüringen und Baden-Würtemberg ist das bereits Realität.  Dazu dürfen ErmittlerInnen präventiv und ohne Wissen der WohnungsbesitzerInnen in Wohnungen eindringen. Bei "Gefahr im Verzug" ist dazu nicht einmal eine richterliche Anordnung nötig, zeitliche Obergrenze gibt es keine.
Bayern plant die automatische Erfassung von Autokennzeichen mit gleichzeitigem Abgleich mit Polizeidatenbeständen. Orte mit automatischer Erfassung sollen Autobahnen, Flughäfen, Bahnhöfe, Grenzen, militärische Einrichtungen und weitere "gefährdete Orte" sein, dazu sollen noch weitere Straßen, Parkplätze und Einkaufszentren kommen. Zweck der Übung ist schon jetzt beispielsweise die präventive "Herausfilterung" von Personen vor Demonstrationen.
Diesen paranoiden Strategen dürfte wohl stets England als Beispiel vor Augen stehen. Mindestens 500 Städte sind dort so mit Videokameras vollgestopft, sodaß eine Person lückenlos in der gesamten Innenstadt verfolgt werden kann. Jede/r TouristIn in London wird im Durchschnitt 300 Mal (!) pro Tag von einer Videokamera erfaßt und das Bild aufgezeichnet.


Kurzmeldungen Tiere:

SaboteurInnen verurteilt.

Am 27. April 2003 wurden in Schwedens größter Brüterei, Gimranas, von AktivistInnen der Gruppe "Bye bye Egg Industry" etliche Brutmaschinen sabotiert.
In dieser Brüterei, einer der größten der Welt,  werden jedes Jahr mehrere Millionen Hühnereier (etwa 90% des "Bedarfs" in Schweden) ausgebrütet, die geschlüpften Hühner fristen sodann ihr Leben als sog. "Legehühner", oder werden, wenn sie männlich sind, gleich nach der Geburt getötet.
Als Folge dieser Aktion wurden 42.ooo Eier nicht ausgebrütet. Der finanzielle Schaden beläuft sich auf etwa 2 Millionen schwedische Kronen.
Die AktivistInnen bekannten sich namentlich zu ihrer Aktion, sie hinterließen für die Angestellten Kaffee und Kuchen sowie Briefe, in denen sie ihre Aktion erklärten.
Im Januar 2004 wurde Hanna Ekegren für ihre Teilnahme zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt, sie hat ihre Strafe angetreten.
Johann Jaatinen , der am 27. September zu dieser Aktion in Wien einen Vortrag hielt, wurde zu ebenfalls 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hat Berufung eingelegt.
Dieser Aktion ist eine ähnliche vorausgegangen, in der in einem Schlachthaus die Tötungsmaschinen zerstört wurden um das Töten wenigstens für kurze Zeit zu stoppen. Als Folge dieser Aktion wurde ein Aktivist zu 8 Monaten Gefängnis, zwei weitere AktivistInnen zu 140 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt.
http://www.byebyemeat.com, http://www.openrescue.org
Hanna Ekegren, Box 1005, 718 92 FROVI, SCHWEDEN

Aktionen: ALF-BekennerInnenschreiben
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a.l.f. bekennerInnenschreiben  22 Jän 2004
by a.l.f.
a.l.f. bekennerInnenschreiben
in den morgenstunden des 19., 20. und 22. Jänner 2004 wurden folgende anschläge auf folgende einrichtungen durchgeführt:

Schottleitner Günter
A-2700 Wr. Neustadt, wiener Str. 50
schloss verklebt

Beaty & Fur's Kürschnerei
A-2700 Wr. Neustadt, Hauptplatz 26
schlösser verklebt

Pelz-Design Marlene Jungwirth
A-2620 Neunkirchen, Seebensteiner Str. 4
schlösser verklebt, buttersäure, farbbombe

Petrasek Alfred,
1060 Wien, Wallg 28
2 panzerglasscheiben beschädigt

Pelze
1120 Wien, Wilhelmstr.
schloss verklebt, leuchtschild beschädigt

für die mittlerweile in österreich verbotene pelzproduktion werden nach wie vor im benachbarten und weiter entfernten ausland nicht-menschliche tiere gefangen, gezüchtet, eingesperrt und getötet.

es gibt keine gültige rechtfertigung leidensfähige individuen vorsätzlich für so einen oberflächlichen und vor allem unnötigen zweck zu quälen und zu ermorden.

weil in dieser gesellschaft profitinteressen mehr zählen als argumente, gewinn wichtiger ist als mitleid, unternehmerInnen für geld über leichen gehen sahen wir uns zu dieser aktionsform gezwungen.
verringerung des profits aus tierausbeutung durch sachbeschädigung ist unser aufschrei für jene denen in dieser anthropozentrischen gesellschaft die stimme gewaltsam genommen wurde.

wir fühlen zwar mit den betroffenen individuellen kürschnerInnen und ihren familien, aber sie hatten lang genug die chance ihre widerliche doppelmoral des "haustier"schützens und des "nutztier"fressens zu gunsten einer ethik aufzugeben, die ALLEN leidensfähigen wesen gerecht wird.

für die tiere
a.l.f. - animal liberation front

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aus TATblatt Nr. +207, Februar 2004.

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