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Rechtsextremer Versand plant Festival bei Linz.
Rechte Subkulturen.

Der rechtsextreme „Verlag und Agentur Werner Symanek“ (VAWS), berühmberüchtigt für seine Musiksampler zu Ehren von Nazi KünstlerInnen wie Leni Riefenstahl kündigt auf seiner Webseite für den 23. bis 25. April sein „4. VAWS-Festival: Heiliges Österreich“ an.

TATblatt.

Auftreten sollen unter anderem "Von Thronstahl", sowie „Forthcoming Fire“, beides Bands deren Frontmann der Ex-Punk und „Nationalanarchist“ Josef Maria Klumb ist. Klumb, der Jahrelang beim VAWS angestellt war, bezieht sich nicht nur positiv auf Jörg Haider, sondern verehrt Faschisten wie Ernst Jünger, Benito Mussolini und Albert Speer, sowie generell diverse rechtsextreme Esoteriker wie Jan van Helsing.
Darüber hinaus tritt die Wiener Gruppe "Allerseelen", deren Gründer Gerhard Petak auch bekannt unter dem Namen "Kadmon" aus seiner rechten Gesinnung niemals einen Hehl machte und sich ebenfalls gerne von Ernst Jünger inspierieren lässt. Petack zeichnet auch für die Schriftreihe "Ahnstern" verantwortlich, in denen er seine Vorbildern "Karl Maria Willigut" (auch bekannt unter dem Namen Weißthor und Chefmysthiker der SS), "Cormeliu Cordreanu" (Führer der Rumänischen Faschistenorganisation Eiserne Garde) huldigt.
Weiter Bands auf dem Festival sind "Belborn" die dem Völkischen Rechten Spektrum zugeordnet werden und der Amerikanische Künstler "Boyd Rice" - einst Pionier der Industrialmusik, der nun mehr durch seine Sozialdarwinistischen Ansichten von sich reden macht und in einigen Ländern Auftrittsverbot hat.

Festival vor dem Verbot?

Ein genauer Veranstaltungsort für das Festival ist bisher seitens des VAWS noch nicht bekannt. Die VeranstalterInnen haben bisher nur angekündigt, dass das Festival auf einer Burg in Oberösterreich stattfinden soll und rechnen mit 250 BesucherInnen (wobei realistischer Weise allerdings mit wesentlich mehr BesucherInnen zu rechnen sein dürfte).
Für diese Geheimhaltung des Veranstaltungsortes dürfte dabei in erster Linie die Angst vor dem Verbot durch die Behörden sein, die es zumindest in Deutschland mittlerweile unmöglich machen Festivals dieser Art auszurichten. Auch in Oberösterreich soll das angekündigtes Festival laut Oberst Markus Gehrer von der Oberösterreichischen Landessicherheitsdirektion untersagt werden. Diese Ankündigung muss allerdings mit skepsis betrachtet werden, da schon im Sommer letzten Jahres ein Nazi-Skin Konzert mit etwa 1000 BesucherInnen in Oberösterreich weitgehend ungestört über die Bühne gehen konnte.

VAWS unter Beschuss.

Doch nicht nur die Behörden haben den VAWS im Auge. So wurde ein Lokal des VAWS in der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember 2003 in Oberhausen, BRD, von Unbekannte entglast. Werner Symanek setzte daraufhin eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der TäterInnen führen aus. Scheinbar ohne erfolg, da auch in der Nacht auf den 11. März 2004 unternahmen erneut Unbekannte Glas- und Lackierarbeiten an dem Geschäftslokal.

Darüber hinaus verteilten AntifaschistInnen rund um das Antifaschistische Bündnis Oberhausen zahlreiche Flugblätter in der Umgebung des Lokals, welche die PassantInnen über die Machenschaften des Werner Symanek informierten und von der zuständigen Baugesellschaft eine fristlose Kündigung des Mietverhältnisses forderten.


     

aus TATblatt Nr. +209, April 2004.

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