TATblatt

 


TATblatt-Positions"papier"

erstellt für die Diskussion "Medienpraxis und Kampagnenpolitik II" im Rahmen des >>MoneyNations-Kongress vom 20. bis 22. Oktober in Wien

 

Guten Tag!
 

Wir wollen relevante Informationen verbreiten, zeigen, dass Widerstand gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Diskriminierung jeder Form notwendig und möglich ist, sowie Raum bieten, um Taktiken diskutieren, Ideen vorschlagen, Zweifel äußern zu können.

Im TATblatt sollen Erfahrungen ausgetauscht, Diskussionen geführt und Aktionsformen entwickelt werden. Es können die oft von verschiedenen Gruppen ohne gemeinsamen Bezug geführten Teilbereichsaktivitäten in einen gemeinsamen Zusammenhang gestellt werden, indem ein Bewusstsein über grundlegende Zusammenhänge gefördert wird, über die Vernetztheit der Unterdrückungsverhältnisse, von Patriarchat, Kapitalismus, Rassismen und über die daraus resultierende Notwendigkeit der Entwicklung mehrdimensionalen Widerstands.
 

1.) Bürgerliche vs. Alternative Kommunikation
 

Dass bürgerliche Massenkommunikation interessengeleitet funktioniert, braucht an dieser Stelle wohl nicht näher argumentiert werden. Ebenso wenig muss hier wohl dargelegt werden, dass diese Interessen durch Inszenierungen von Pluralität und Objektivität kaschiert werden, um ein erfolgreiches Agieren am Nachrichtenmarkt zu ermöglichen, und dass vermittels der Macht der Definition von Situationen und Verhältnissen und der massenmedialen Festlegung von als konsensual vorausgesetzten Bezugsrahmen, in dessen Grenzen Themen behandelt werden, die Wahrnehmung von sozialen Sachverhalten  und der argumentativen Breite, in denen diese öffentlich diskutiert werden, geprägt werden.

Innerhalb dieses konsensualen Bezugsrahmens sind kontroversielle Argumentationen nicht nur erlaubt, sondern auch erforderlich für die Inszenierung von Pluralität. Überschreitungen des konsensualen Bezugsrahmens werden hingegen als "extremistisch", "unverantwortlich", "partikularistisch" oder "irrational" dargestellt und wahrgenommen, und somit auch für den öffentlichen Diskurs stigmatisiert.

Diese Bezugsrahmen zu überschreiten, mit dem Ziel, deren Grenzen nachhaltig zu verschieben oder zu sprengen, ist eine von mehreren wesentlichen Funktionen alternativer Kommunikation. So alternative Medien dies ernsthaft betreiben, gelten sie im bürgerlich-massenmedialen Diskurs ebenso als extremistisch, bisweilen gar als gewalttätig.

Wenn in bürgerliche Medien Scheingefechte beispielsweise über Migrationsquoten ausgebreitet werden, obliegt es alternativen Medien die Selbstverständlichkeit einzufordern, dass Menschen sich dort aufhalten können, wo sie dies aus welchen Gründen auch immer wollen.

Wenn in bürgerlichen Medien Opfer von rassistischer Gewalt zu VerursacherInnen derselben gemacht werden, kommt alternativen Medien die Aufgabe zu, diese Strategien offen zu legen.

Wenn systematische, institutionalisierte oder sonst wie zu Normalität gewordene Akte von Unterdrückung und Ausbeutung in bürgerlichen Medien zu wohl verurteilungswürdigen aber untypischen Einzelaktionen von EinzeltäterInnen umgedeutet werden, sind es alternative Medien, die Kontinuitäten, Zusammenhänge und Systematiken aufzeigen können.

Während in bürgerlichen Medien vorwiegend RepräsentantInnen von Staat und Kapital, von Unterdrückung und Ausbeutung zu Wort kommen, können jenen, die unterdrückt und ausgebeutet werden, nur Alternativmedien eine Plattform bieten, Möglichkeiten der Intervention jenseits der spärlich existierenden demokratischen Partizipationsmöglichkeiten darzustellen und zu diskutieren.

Wenn in bürgerlichen Medien Grenzen gezogen, verfestigt und verteidigt werden, müssen alternative Medien diese überwinden und sprengen.

Und so weiter, die Beispielsreihe kann nach Belieben fortgesetzt werden.
 

2.) Kommunikative Vernetzung
 

Vermittelt über die in ihrer Größe bescheidenen alternativen Öffentlichkeiten wird so an den Grenzen des diskursiven Bezugrahmens bürgerlicher Kommunikation gesägt. Die gesellschaftliche und politische Wirksamkeit dieser gegendiskursiven Interventionen hängt dabei weniger von der Verbreitung der einzelnen Medien ab, als von der Überführung von auf Papier, Datenträger oder Radiowellen gebannten Gedanken in soziales Handeln.

Funktionieren kann alternative Kommunikation nur in ständiger Bezugnahme auf alternative Öffentlichkeiten, welche zum Resonanzkörper für in ihnen publizierten Gedanken werden, so wie alternative Medien Foren zur Entwicklung von Gedanken in den alternativen Öffentlichkeiten und zur Austragung von in ihnen geführten Diskussionen bieten müssen.

Verlautbarungsblätter von Führungskadern politischer Avantgarden erscheinen uns dazu wenig hilfreich. Als wichtig erachten wir hingegen das Zusammenspiel von theoretischer Auseinandersetzung, der Analyse und Darlegung von sozialen und politischen Sachverhalten und Zusammenhängen auf unterschiedlichem Abstraktionsniveau, der Berichterstattung über aktuelle Vorgänge und Ereignisse in unter emanzipatorischen Gesichtspunkten die Bezugsrahmen bürgerlicher Kommunikation sprengender Weise, der Präsentation von Protest und Widerstandshandlungen, der Austragung von Diskussionen, der Entwicklung neuer Perspektiven und von vielem anderen, das in unterschiedlichsten Zeitschriften, Radiosendungen, Websites und auf anderen kommunikativen Wegen geboten wird.

Jedes alternative Medium spiegelt dabei in erster Linie die Meinungen derer wider, die darin zu Wort kommen. Jedes dieser Medien stellt nur einen Teil jener alternativen Öffentlichkeit her, welche als Störfaktor in der breiteren, allgemeinen und durch bürgerliche Kommunikationsunternehmen eher unterdrückte als geschaffene Öffentlichkeit eine wesentliche Organisationsbasis für gesellschaftliche und politische Veränderung bietet.

Unterschiedliche Meinungen treffen zumeist vermittelt über die verschiedenen alternativen Medien aufeinander. Gemeinsamkeiten schlagen sich in gegenseitiger Bezugnahme und gegenseitigem Austausch von Ideen, Argumenten oder ganzen Texten nieder. Die diskursiven Bezugsrahmen bürgerlicher Medien verschwimmen bei den LeserInnen und HörerInnen alternativer Medien, die ja selten nur ein alternatives Medium nutzen, und werden von ihnen, angeregt durch alternativ-medial geführte Auseinandersetzungen und Diskussionen aktiv weiter verändert, durch soziales und politisches Handeln, in Wort und Tat.

Es gibt nicht die einfache, klare Wahrheit, die bloß gefunden und dann publiziert werden muss, damit sie die Verdammten dieser Erde aufweckt, auf dass sie die Müßiggänger, oder wen auch immer sie zu Schuldenböcke erheben, beiseite schieben. Vielmehr muss gemeinsam nach Wegen gesellschaftlicher und politischer Veränderungen, der Verhinderung von Ausbeutung und Unterdrückung, der Befreiung aus Herrschafts- und Gewaltverhältnissen aller Art gesucht werden. Dies geschieht kaum gleichzeitig, und auch die konkreten Ansatzpunkte werden je unterschiedlich verortet werden.

Die Frage von Vernetzung sollte sich daher von selbst beantworten. Alternative Öffentlichkeit wird entweder gemeinsam hergestellt oder gar nicht, sowohl im Gleichklang als auch in der Auseinandersetzung.
 

3.) Organisatorische Vernetzung
 

Zu oft finden sich vor allem alternative Zeitschriften in einer Art Konkurrenzsituation wieder. Zu klein ist der Markt, auf dem die Publikationen, ob sie wollen oder nicht, um Anteile kämpfen müssen, um finanziell überleben zu können. Die Rationalisierungsmöglichkeiten sind bei fast allen Zeitschriften bereits übermäßig ausgeschöpft, Geld bekommen deren MitarbeiterInnen für ihre Arbeit in den wenigsten Fällen. Nicht selten tragen sie vielmehr die unvermeidlichen finanziellen Verluste. Diese prekäre Situation wird durch die Verweigerung der Ausbezahlung von ohnehin bescheidener Publizistik-Förderung für im oben dargelegten Sinne als extremistisch erachtete Titel und die Quasi-Abschaffung des ermäßigten Postzeitungsversands für sich an kein Massenpublikum wendende Publikationen verschärft. Versuche gemeinsamer Interessensartikulation etwa im Rahmen der Vereinigung alternativer Zeitungen und Zeitschriften können mehr oder weniger als immer wieder gescheitert betrachtet werden. Ebenso erfolglos verlaufen leider auch die Versuche, den potenziellen LeserInnen ihre Verantwortung für die Existenz alternativer Medien zu vermitteln, die sich viel zu selten in der Bestellung von existenzsichernden Abonnements niederschlägt.
 

4.) Repressionsabwehrende Vernetzung
 

Wenn alternative Öffentlichkeiten das staatlich-administrative System und die Akkumulationsweise gefährden, können Maßnahmen, diese zu beinträchtigen und zu bekämpfen, nicht verwundern. Repression gegen DemonstrantInnen ist ein mittlerweile vertrauter Teil derartiger Bestrebungen. Der Schritt zum Verbot von alternativen Medien steht in Österreich zwar noch aus, die Diskreditierung von Medien als "extremistisch" und "gewalttätig" kann jedoch als ein vorbereitender Schritt in diese Richtung angesehen werden. Auch bei DemonstrantInnen wird versucht, Inhaftierungen mit behaupteten schweren Gewalttätigkeiten zu begründen, auch wenn diese Vorwürfe vor Gericht selten standhalten.

Explizit wurde etwa dem TATblatt wiederholt Gewalttätigkeit vorgeworfen, jedoch ohne dies zu begründen. Die Gleichung TATblatt = Gewalt wurde nach mehrmaliger Wiederholung des Vorwurfs vor allem im Zusammenhang mit der Einem-TATblatt-Spendenaffäre 1995 zur stillschweigenden Voraussetzung im konstruierten Konsens der medialen und öffentlichen Diskussion der Grenzen von Medien- und Meinungsfreiheit. Der Vorwurf bedurfte schon bald keiner weiteren Argumentation mehr. Vielmehr genügte es in der Folge, anderen Zeitschriften ein Naheverhältnis zum TATblatt zu unterstellen, um auch sie zu diskreditieren und beispielsweise von staatlicher Förderung auszuschließen. Im September 2000 kehrte diese diskursive Strategie in die bürgerlichen Massenmedien zurück, als den Grünen vorgeworfen wurde, auf einer ihrer Webseiten einen Link zum TATblatt platziert zu haben.

Einer der wenigen, die versuchten, die Vorwürfe gegen das TATblatt durch ein Beispiel zu beweisen, und der uns auf diese Weise ermöglichte, gegen seinen Vorwurf zu klagen, war Jörg Haider. Haider darf nach einem rechtskräftigen Gerichtsurteil seine im ORF geäußerte Behauptung nicht mehr wiederholen.

Eine Klage Haiders gegen das TATblatt, weil darin die Behauptung zu lesen war, dass Haider rassistische Hetze betreibe, verloren wir hingegen. Ein Wahrheitsbeweis wurde abgelehnt. Derartige Behauptungen dürfen wir bis jetzt nicht mehr veröffentlichen. Die Angelegenheit ruht seitdem sanft bei der Europäischen Menschenrechtskommission.

Verbote von Zeitschriften und die polizeiliche Verfolgung von JournalistInnen stehen in Österreich noch nicht an der Tagesordnung. Noch scheint es opportuner, alternative Kommunikation auf ökonomischem Weg zu be- und oft auch zu verhindern - durch kostspielige Zivilprozesse, durch die Ausgrenzung der meisten Alternativzeitschriften vom billigeren Postzeitungsversand oder durch Subventionsstreichungen bei freien Radios und Netz-Initiativen. Dem können wir vorerst nur gemeinsam entgegen wirken durch den Kauf von Zeitschriften- und Radioabos und durch andere finanzielle Zuwendungen.

Für allfällige Repressionen und Verbote muss gemeinsam vorgebeugt werden, indem Versuche der Kriminalisierung gemeinsam argumentativ zurückgewiesen werden, und indem infrastrukturelle Voraussetzungen geschaffen werden, die ein verdecktes Produzieren und Verteilen von Zeitschriften für den Fall der Fälle ermöglichen. Durch Schaffung und Erhaltung dezentraler Druckmöglichkeiten, durch Aufbau eines unabhängigen Vertriebsnetzes, mit VerteilerInnen, VerkäuferInnen und Infoläden.

Beim TATblatt wird zur Vorbeugung allfällig einsetzender Repression, sowie um schon jetzt InformantInnen zu schützen - das Redaktionsgeheimnis nach dem Mediengesetz gilt nicht für unbezahlte AlternativjournalistInnen -, und um zu verhindern, dass sich TATblatt-MacherInnen auf immer wiederkehrenden Abschusslisten organisierter Rechtsradikaler finden, von Anfang an anonym gearbeitet. Wohl fungiert ein Verein als Herausgeber des TATblatts. Dessen FunktionärInnen sind jedoch per Redaktionsstatut ausdrücklich von der Redaktion ausgeschlossen, deren MitarbeiterInnen keiner und keinem bekannt sind.
 

5.) Das TATblatt
 

Das TATblatt ist 1988 angetreten, um sowohl die unterschiedlichsten emanzipatorischen Strömungen einander näher zu bringen, als auch eine Verbindung von Theorie und Praxis herzustellen, von Analyse und Aktion. Oft wurde das TATblatt dabei als autonomes Meinungsorgan missverstanden. Ganz im Gegenteil sind es sicherlich nicht zuletzt die Widersprüche, die das TATblatt ausmachen.

Weiterentwicklung bedarf der Bereitschaft, voneinander zu lernen - von Überlegungen, Erfolgen und Fehlern. Weit verbreitete Bedürfnisse nach Identitätsstiftung und -pflege im unübersichtlich komplexen Raum gesellschaftlicher und politischer Verhältnisse werden vom TATblatt nicht bedient - mit der unsere Arbeit erschwerenden Folge, dass, wenn Texte bei LeserInnen Widerspruch provozieren, dieser zumeist nicht textlich artikuliert, sondern mittels Ignorierung ausgedrückt wird, oder dass das TATblatt nicht mehr gelesen und nicht mehr genutzt wird.

Derzeit wird vor allem in den unregelmäßig erscheinenden Schwerpunktnummern versucht, komplexen Themen auf den Grund zu gehen und die Bezugsrahmen der Auseinandersetzung vollkommen neu zu positionieren. In Aktionsberichten und dem "TATblatt-Originaltextservice" stehen aktionistische Interventionen im Mittelpunkt.

Aktionistischen Interventionen sollen möglichst rasch bekannt gemacht werden. Aktionsberichte sollen zu Diskussion anregen, Fehler und Irrwege sollen künftig vermieden, Weiterentwickelnswertes aber weiter entwickelt und Nachahmenswertes nachgeahmt werden. Die Bewertung dargestellter Aktionen und das Ziehen von Schlussfolgerungen aus den Berichten obliegt dabei den LeserInnen, das TATblatt kann dazu nur die Voraussetzungen liefern - durch Information und die Möglichkeit der Austragung von Diskussionen.

Ein Fixpunkt im TATblatt ist aber auch die Darstellung des rassistischen Alltags in Österreich. Berichte über einzelne und allgemeine Erscheinungsformen von staatlich-institutionalisiertem, rechtsextrem organisiertem und individuellem Rassismus sollen die Kontinuität und das Ausmaß von Verhältnissen offen legen, welche sonst nur allzu oft bagatellisiert werden.

Aber auch alle anderen Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse, die Zerstörung ökologischer Lebensgrundlagen, Militarismus usw. usf. sind Themen des TATblatts, in einer Mischung, die Zusammenhänge erkennbar und die Notwendigkeit und Möglichkeit von Zusammenarbeit über die jeweiligen thematischen Schwerpunktsetzungen hinaus begreifbar machen soll.

Viele Themen kommen dabei im TATblatt sicherlich auch zu kurz. Gerade die Sexismus- und Patriarchats-Kritik gehört nicht gerade zu den Stärken des TATblatts, wiewohl versucht wird, sie quer durch alle Themenfelder einzubringen.

Mehr als in den meisten anderen alternativen Medien wird im TATblatt das Augenmerk auf aktuellen Bezug gelegt, um Interventionen in Diskussionen zu ermöglichen, ehe die Standpunkte von bürgerlicher Berichterstattung geformt sind. Die Bindung an den durch finanzielle Möglichkeiten vorgegebenen zweiwöchentlichen Erscheinungsrhythmus wurde durch eine täglich aktualisierte Web-Ausgabe aufgebrochen, deren Schwerpunkt derzeit auf die Protest- und Widerstandsaktionen gegen die Rechts-Rechtsextrem-Koalition in Wien gelegt wird.

Tagesaktuelle Berichterstattung von Aktionen soll es ermöglichen, von unterschiedlichen Aktionsformen zu erfahren, daraus zu lernen, Schwachstellen etwa in Bezug auf inhaltliche Verflachung oder die Orientierung an einer zusammenbrechenden Massenbasis zu erkennen, und daraus Schlüsse zu ziehen, um den Protest und Widerstand weiter entwickeln zu können.

Tagesaktuelle Berichterstattung im Internet ermöglicht es auch, schneller auf Vorgänge und Ereignisse reagieren zu können, wie insbesondere die Wochen nach dem Regierungsantritt illustrierten. Dazu bedarf es freilich mehr als nur Aktionsberichte, dazu bedarf es auch mehr, als das TATblatt in dieser Schnelligkeit zu leisten im Stande ist. Dazu gibt es aber auch eine Vielzahl weiterer Websites, auf die mittels Hyperlinks verwiesen wird, und mit denen von Seiten des TATblatts zunehmend enger kooperiert wird, vor allem mit der Site der Plattform "Für eine Welt ohne Rassismus" (http://www.no-racism.net), deren aktuelle Meldungen direkt von der TATblatt-Site aufgerufen werden können.

Insgesamt verschwimmen auf den "Widerstands-Sites" im Internet durch exzessive Verlinkung die Grenzen der verschiedenen Publikationen zu einem vielfältigen, oft widersprüchlichen, Diskussionen provozierenden Hypertext ebenso wie jene zwischen MedienmacherInnen und LeserInnen, wovon die Fülle an, wenn auch unterschiedlich konsequent betreuten, Websites im Webring gegen Blau-Schwarz ebenso zeugt wie die Beteiligung an Mailinglisten und anderen Diskussionsforen. Im Internet entwickeln sich so Formen von Vernetzung, die auf anderen Ebenen jahrelang erfolglos zu erreichen versucht wurden. Kein Wunder, dass RegierungspolitikerInnen die "Verlinkung" der Widerstandssites zu einem ihrer Angriffsziele machten. Erfreulich, dass sich kaum eine Widerstandssite davon einschüchtern ließ.

Diese neuen Vernetzungsformen müssen nun aber auch jenen zugänglichen gemacht werden, welche das Internet nicht nutzen können oder wollen. Diese Aufgabe fällt einerseits den klassischen alternativen Medien wie auch dem TATblatt zu, welches - neben vielem anderen - eine Auswahl verschiedener als relevant erachteter Inhalte aus dem Internet auf Papier anbietet. Andererseits müssen Wege gefunden und beschritten werden, das Internet und dessen relevante Inhalte - wobei die diesbezüglich notwendige Selektion die Beteiligung verschiedenster Gruppen und Einzelpersonen erfordert - allgemein zugänglich gemacht werden, durch öffentliche Internet-Terminals, durch individuelle Weitergabe von Informationen über Flugblätter, Wandzeitungen, Radiosendungen etc.
 
 

6.) Erklärung
 

Aus den oben erwähnten Gründen der Anonymität der TATblatt-MacherInnen konnten wir der Einladung, auf dieser Veranstaltung zu sprechen, leider nicht Folge leisten. Wir hoffen, unsere Standpunkte mit diesem Papier verdeutlicht oder zumindest halbwegs nachvollziehbar angerissen zu haben. An den Diskussionen hier wollen und werden wir uns gerne beteiligen, nur zu erkennen geben wollen wir uns nicht.

JedeR hier kann einE TATblattlerIn sein.

Mögen unsere Vorsichtsmaßnahmen vollkommen unbegründet sein.

Zum Abschluss noch einmal in aller Deutlichkeit: Damit das Konzept des TATblatts aufgeht bedarf es möglichst vieler, die das TATblatt nutzen, die es lesen, die Diskussionen weitertragen, die das TATblatt kaufen und abonnieren, und die es mit Informationen versorgen, durch kurze Infos, durch ganze Artikel, durch Aussendungen, auf welchem Weg auch immer.

Liebe und Kraft!

Einige vom TATblatt
 

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